Ein Fest fürs ganze Dorf

In vielen Dörfern ist der Maibaum längst eine feste Tradition. Auch in Neuenkirchen ist diese noch sehr lebendig und das Aufstellen des Maibaums wurde am Dienstagabend mit einem kleinen Dorffest gefeiert.

Als Symbol für den beginnenden Frühling diente dem Heimatverein als Maibaum eine junge Birke – entsprechend ihrem Blütemonat auch Maie genannt. Bereits am Montag wurde sie von Mitgliedern des Heimatvereins gefällt und am Dienstag von den Vorstandsdamen mit bunten Bändern geschmückt.

Gutes Wetter mit Petrus ausgehandelt

Um kurz vor 18 Uhr gab es das Stelldichein aller beteiligten Gruppen am Rathaus und angeführt von der Blaskappelle der Freiwilligen Feuerwehr brachten Bürgermeister Willi Brüning und Heimatvereinsvorsitzender Karl Dropmann gefolgt von weiteren Mitgliedern des Heimatvereins, der Volkstanzgruppe des SuS und den Kindern und Erzieherinnen der DRK-Kindertageseinrichtung Korallenriff den Maibaum in einer kleinen Prozession zum Marktplatz.

Die sommerlichen Temperaturen – und wohl auch die Aussicht auf Freibier – hatten über hundert Schaulustige angelockt, um dabei zuzuschauen, wie mit vereinten Kräften der Maibaum in die Senkrechte gebracht wurde. Heimatvereinsvorsitzender Karl Dropmann war ob des schönen Wetters und des Anblicks der zahlreichen Gäste bestens gelaunt: „Heute Morgen hab` ich noch mit Petrus das gute Wetter ausgehandelt, aber ganz bei ihm bleiben wollte ich denn doch noch nicht ... Ich hatte ja heute Abend hier noch einen Termin“, scherzte er in seiner Begrüßungsrede. Aufgrund der hohen Temperaturen wurde das Fass bereits vor Beginn des Programms vom Bürgermeister angestoßen, sodass die Besucherinnen und Besucher sich schon bald mit einem Glas kühlen Gerstensaftes erfrischen konnten.

Nach getaner Arbeit erwartete die Anwesenden ein buntes Unterhaltungsprogramm: Passend zum Anlass spielte die Blaskapelle unter der Leitung von Kadir Osterhage Frühlingslieder zum Mitsingen und begann den musikalischen Reigen mit „Der Mai ist gekommen“, dem sich alle gesanglich schlossen. In plattdeutscher Mundart begrüßte Anita Roß den 1. Mai mit ihrem Gedicht „Maidag“, bevor die Kinderschar der DRK-Kita Korallenriff mit ihren fröhlichen Darbietungen die vielen Zuschauer erfreute. Besonders das Lied über die „Jahresuhr“ und den „Regebogentanz“ mit bunten Bändern belohnten die Zuschauerinnen und Zuschauer mit einem großen Applaus und zum Dank für ihren Einsatz erhielten die Erzieherinnen Blumen und die Kinder Schokolade.

Für den Tanz in den Mai war es noch etwas früh, aber getanzt wurde trotzdem: Die Volkstanzgruppe des SuS bot allein schon mit ihren farbenfrohen Münsterländer Trachten einen schönen Anblick, überzeugte aber ebenso mit schwungvollen Tänzen. Beginnend mit der Sternpolka wirbelten sie über das Pflaster des Marktplatzes. Mit verschiedenen Reihen- und Kreistänzen stellten sie wieder einmal unter Beweis, dass Volkstanz nicht altbacken, sondern eine wunderbare Symbiose von Traditionen und sportlicher Betätigung ist. Ihre flotten Choreografien und ihre Begeisterung am Tanzen belohnte das Publikum mit anerkennendem Beifall.

Beim anschließenden Dämmerschoppen mit Bratwürstchen vom Grill und kühlen Getränken genossen die Besucherinnen und Besucher noch lange den letzten Abend vor dem 1. Mai.