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Auf die Schützen strahlt die Sonne

von praktikant1

Foto: Kronfeld

Das glückliche Königspaar: Pascal Feldkamp und Annika Wegmann regieren nun die Bilk-Haddorfer Schützen.


Fabian Kronfeld

WETTRINGEN-BILK. Den Bilk-Haddorfern ist das Glück hold: Wieder einmal herrschten perfekte Bedingungen für ein Schützenfest. Am Samstagabend zu Messe und Totengedenken sowie den ganzen Sonntag, ob unter der Vogelstange oder bei der Proklamation am Abend – Sonne pur und warme Temperaturen steigerten die ohnehin feierliche Stimmung unter Schützen und Gästen.

Kein Wunder also, dass auf dem Festplatz am Bilker Sportgelände gefühlt halb Wettringen das spannende Vogelschießen gesellig und bestens gelaunt verfolgte. Schuss um Schuss hielt Weißkopfseeadler „Donald“ stand, obwohl er neben Federn auch Festigkeit und Orientierung verlor, während mehrere gut zielende Schützen um die Königsehre rangen. Am Ende konnten die erwartungsvoll um den Schießstand versammelten Zuschauer mit Schütze Pascal Feldkamp laut jubeln.

Der Vogel war mit dem 278. Schuss des Tages – etwas verfrüht – um 17.02 Uhr Ortszeit gefallen und sorgte damit bei einigen Alteingesessenen für Überraschung. Nach Jubel, Gratulationen und Gesängen traf sich alles zur Festpolonaise in der Brüggenstadt, wo Altkönigspaar Alfred und Claudia Löbbering unter dem dreifachen „Hoch“ der rund 100 Schützenpaare die Plaketten und Krone weitergaben. Der erste Tag auf dem Thron wurde später mit dem neuen Königspaar Pascal Feldkamp und Annika Wegmann standesgemäß zelebriert.

Dank einer immer noch recht neuen Regelung wurde die Schützenmesse in der Bilker Kirche St. Michael am Samstagabend abgehalten. Kaplan Ravi sorgte wieder einmal für Heiterkeit unter den Anwesenden in der vollbesetzten Messe. Zur Predigt sprach er davon, in dieser Leistungsgesellschaft Platz zu lassen für Ruhe. Keinen Burnout zu erleben sei manchmal schon etwas Besonderes. Trotz unserer Lasten antworte man auf die Frage: „Wu geiht diet?“ immer mit „Guoht!“ Ein Schützenfest sorge dann endlich für Ruhe und Zeit für sich selbst und seine Freunde.

Bei all der Freude sollten die Schützenbrüder aber nicht übertreiben, weswegen Ravi eine kurze Geschichte erzählte: Bei Wolters hatte vor einigen Jahren ein Mann immer drei Bier bestellt; für sich und für seine beiden Brüder im Ausland. Nach dem Schützenfest bestellte er nur noch zwei. Auf die Frage, warum nur zwei, antwortete er: „Ik Drink nix mehr!“

Nach der Messe versammelten sich die Schützen und Majestäten um das Ehrenmal. Oberst Philipp Deiters mahnte in seiner Gedenkrede die Fehler und die Geschehnisse der Weltkriege, trotz dessen, dass nur noch wenige aufgrund der zeitlichen Distanz davon berichten können, niemals zu vergessen und an alle Opfer zu erinnern: „Wir bezeichnen uns, die Menschheit, immer als intelligenteste Spezies auf Erde und sagen doch immer, dass man aus Fehlern lernt. Warum lernen wir dann nicht aus den ganzen Kriegen früher und heute? Reicht das Leid nicht? Toleranz und die Liebe zum Leben sollten größer sein als Habgier, Ehrgeiz und Wut.“ Deiters erinnerte in diesem Zusammenhang auch an den heutigen Terrorismus, nannte jedoch Beispiele für eine kulturelles und friedliches Zusammenleben, wo Menschen sich mit breiter Brust wehrten.

Zur anschließenden Kranzniederlegung spielte das „Lied vom guten Kameraden“; während des gemeinsamen Gesangs der Nationalhymne feuerte der Verein Salutschüsse ab. Im Marschschritt ging es mit den unterstützenden Spielmannszügen Ohner-Haddorf und Suddendorf aufs Festzelt. Hier ließ Oberst Philipp Deiters die Jubelkönigspaare hochleben: Ein dreifaches Hoch erklang für Diamantkönigspaar Werner und Maria Wolters, Goldkönigspaar Helmut und Hedwig Lauen sowie das Silberkönigspaar Herbert und Marita Diesen.

Den Abschluss des offiziellen Teiles bildete am Samstagabend die Ehrung der langjährigen Schützenbrüder. Von 25 bis 65 Jahren Mitgliedschaft war alles dabei, freute sich auch Vorsitzender Lukas Münning.


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